Bahnstrom-Solarkraftwerk der ÖBB in Kottingneusiedl

In Kottingneusiedl in der Großgemeinde Laa an der Thaya ist eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb gegangen, die den ÖBB grünen Bahnstrom zum klimaschonenden Betrieb der Züge und zur umweltfreundlichen Beförderung der Fahrgäste liefert.

Auf fast 6.000 Quadratmeter Photovoltaik-Kollektorfläche werden rund 1.200 Megawatt-Stunden produziert, mit dieser Leistung können z.B. 80.000 Fahrgäste von Wien nach Salzburg mit grünem Bahnstrom reisen. „Als Klimaschutzunternehmen Nummer 1 in Österreich sind wir für den Kampf gegen den Klimawandel gerüstet. Mit unseren zehn Wasserkraftwerken sowie sieben Frequenzumformern leisten wir täglich einen wesentlichen Beitrag, um den Menschen ein nachhaltiges und vor allem umweltfreundliches Reisen zu ermöglichen. Neben Wasserkraft und Windkraft setzen wir auf klimafreundliche Solarenergie, um zukünftig den Anteil an selbst produziertem grünem Strom weiter zu erhöhen“, so Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur.

„Wir freuen uns, dass die ÖBB das Projekt Bahnstrom-Solarkraftwerk auf Kottingneusiedler Boden umgesetzt hat. Es macht mich stolz, dass zukünftig Zugreisende behaupten können: ‚Ich fahre mit grünem Bahnstrom aus Kottingneusiedl.‘“, bekräftigt auch Bürgermeisterin Brigitte Ribisch.

2015 wurde das weltweit erste 16,7 Hz-Bahnstrom-Solarkraftwerk in Wilfleinsdorf (NÖ) in Betrieb genommen. Insgesamt haben die ÖBB in ganz Österreich derzeit mehr als zwanzig 50 Hz- und zwei 16,7 Hz Photovoltaik-Anlagen in Betrieb – eine weitere befindet sich in Bau. Mit der neuen Photovoltaikanlage in Kottingneusiedl kommen die ÖBB ihrem langfristigen Ziel näher, die Eigenproduktion der erneuerbaren Energie zu erhöhen und die grüne Bahnstromversorgung in Österreich selbst bereitzustellen.

Züge im österreichischen Schienennetz benötigen Strom mit einer Frequenz von 16,7 Hz – den sogenannten Bahnstrom. Rund ein Drittel des Bahnstroms, den die ÖBB für den Antrieb ihrer Züge benötigen, produzieren sie selbst – in acht eigenen Kraftwerken. Die weiteren zwei Drittel werden aus Partnerkraftwerken sowie aus dem öffentlichen Netz gespeist. Damit hier die Frequenz wieder stimmt und im ÖBB Netz genutzt werden kann, wird der Strom in den sieben ÖBB-Frequenzumformern von 50 Hz auf 16,7 Hz Bahnstrom umgewandelt. Um den Strom dort hin zu transportieren, wo er von den Zügen benötigt wird, betreiben wir das Bahnstromnetz – ein etwa 2.000 km langes Hochspannungsnetz mit einer Spannung von 110.000 Volt (110 kV). Die 110 kV dienen der Stromverteilung – für den Vortrieb von Zügen ist diese Spannung etwas zu hoch. Daher kommen in ganz Österreich sogenannte Unterwerke zum Einsatz, die die 110 kV Spannung in 15 kV umwandeln, damit der Strom mit den richtigen Eigenschaften (16,7 Hz / 15 kV) in die Oberleitung eingespeist und von den Zügen genutzt werden kann.

Bürgermeisterin Brigitte Ribisch und Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur freuen sich über die Eröffnung der Photovoltaik-Anlage Kottingneusiedl der ÖBB.

Foto: ÖBB Scheiblecker

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